Zinswende: Wie Darlehensnehmer Zinssenkungen nutzen, indem sie einen bestehenden Kredit ablösen
Die Europäische Zentralbank hat ihre Zinspolitik geändert und im Juni zum ersten Mal seit fast fünf Jahren die Zinsen gesenkt. Das dürfte nur den ersten Schritt eines wahrscheinlich größeren Zinssenkungszyklus‘ darstellen.
Was dies für Kreditnehmer bedeutet und wie sie das sich ändernde Zinsumfeld zu ihrem Vorteil nutzen können, indem sie beispielsweise die Gelegenheit wahrnehmen und einen Kredit ablösen, lesen Sie in diesem Beitrag.
Die Zinsentwicklung der letzten Jahre
Die Zinsen im Euroraum haben seit Juli 2022 einen rasanten Anstieg erlebt. Mit einer Serie von Zinserhöhungen und in zum Teil historisch großen Zinsschritten hat die Europäische Zentralbank im Kampf gegen die stark gestiegene Inflation den Leitzins auf zuletzt 4,50 Prozent in die Höhe getrieben. Eine Entwicklung, die zur Freude der Sparer dazu führte, dass ihre Einlagen auf dem Bankkonto endlich wieder Zinserträge einbrachten, zog für eine andere Gruppe deutlich weniger positive Auswirkungen nach sich: Kreditnehmer hatten unter den wiederholten Anhebungen zu leiden und wurden durch die hohen Zinsen enorm belastet.
Doch im Juni dieses Jahres kam die lange erwartete Zinswende: Zum 12. Juni 2024 senkte die EZB alle drei Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte, der wichtigste Leitzinssatz liegt seitdem bei 4,25 Prozent. Und das dürfte noch längst nicht das Ende der Lockerungspolitik der Währungshüter sein: Experten gehen von mindestens zwei weiteren Zinssenkungen allein in diesem Jahr aus. Wohin die Reise gehen könnte, beschreibt der finnische Notenbankchef und Mitglied des EZB-Rats Olli Rehn mit einer für Kreditnehmer erfreulichen Prognose: Bis Jahresende sind 3,25 Prozent drin, bis 2025 könnte die EZB den Leitzins auf 2,50 oder sogar 2,25 Prozent senken.
Gute Nachrichten für Darlehensnehmer, denn fallende Zinsen bedeuten auch sinkende Kreditkosten. Und das ist nicht nur für Neudarlehen interessant, auch Verbraucher mit Bestandskrediten können von Zinssenkungen profitieren, indem sie ihren Alt-Kredit ablösen.
Was zu bedenken ist, bevor Sie einen Kredit ablösen
Bei einer Kreditablösung wird ein laufendes Darlehen mit einem Neukredit vorzeitig abgezahlt. Dies ist eine probate Methode, einen Nutzen aus Zinssenkungen zu ziehen, da der neue Kreditvertrag in diesem Fall in der Regel zu einem günstigeren Zinssatz abgeschlossen werden kann.
Wie die Kreditvermittler von Henke & Rose hervorheben, ist es jedoch empfehlenswert, sich vor dem Abschluss eines Neuvertrags damit auseinanderzusetzen, ob und wie der Bestandskredit gekündigt werden kann und ob im Fall einer vorzeitigen Rückführung eine Vorfälligkeitsentschädigung zu zahlen ist. Diese wird von Banken oft bei einer Kündigung vor Ablauf der vereinbarten Laufzeit erhoben und soll das Kreditinstitut für die entgangenen Zinsen entschädigen, die es bis zum regulären Ende der Kreditlaufzeit erhalten hätte.
Daher ist es wichtig, die Konditionen des Bestandskredites zu prüfen, bevor eine Kreditablösung in Betracht gezogen wird. Wichtig ist dabei unter anderem, ob es sich um einen Kredit mit Zinsbindung oder mit variablem Zinssatz handelt. Darlehen mit gebundenem Sollzinssatz können beispielsweise nach dem Ende der Zinsbindung ohne Vorfälligkeitsentschädigung gekündigt werden. Auch, wenn seit der vollständigen Auszahlung der Kreditsumme zehn Jahre oder mehr vergangen sind, besteht ein derartiges Kündigungsrecht des Darlehensnehmers. Kredite mit veränderlichem Zinssatz können jederzeit unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten gekündigt werden.
Beratung zur Kreditablösung
Sie möchten die jüngste Entscheidung der EZB oder künftige Zinssenkungen nutzen und einen laufenden Kredit vorzeitig ablösen? Lassen Sie sich bei Henke & Rose kostenlos beraten, ob und wie sich das für Sie rechnet. Sie erreichen das Beraterteam wahlweise telefonisch unter 02842 80577 oder per E-Mail an info@henke-rose.email.